RoHS2-konformität des AC-Adapters
Auf dieser Seite wird die RoHS-Richtlinie in Bezug auf AC-Adapter und Schaltnetzteile erläutert. Derzeit ist RoHS2 in Kraft. Bei Problemen mit verbotenen Stoffen, maximalen Konzentrationswerten, betroffenen Produkten oder Kategorien wenden Sie sich bitte an uns.
Die RoHS-Richtlinie (2002/95/EG) wurde am 1. Juli 2011 im Amtsblatt der EU als überarbeitete RoHS-Richtlinie 2011/65/EU veröffentlicht. Die 2002/95/EG wird als RoHS1, die 2011/65/EU als RoHS2 bezeichnet. Die RoHS2 wurde bis zum 3. Januar 2013 in nationales Recht der EU-Mitgliedsstaaten überführt und ersetzt damit RoHS1. Derzeit gilt die RoHS2.
Das bedeutet, dass RoHS1 zur „alten RoHS-Richtlinie“ wurde und es ist zu beachten, dass bloße Konformität mit RoHS1 nicht automatisch bedeutet, dass auch RoHS2 erfüllt wird. Die derzeit gültige RoHS-Richtlinie ist „2011/65/EU (RoHS2)“. Um der RoHS-Richtlinie zu entsprechen, müssen daher auch die neu hinzugefügten Regelungen erfüllt werden. Die Übersicht ist wie folgt:
Verbotene Stoffe und maximal zulässige Konzentrationen
Die RoHS-Richtlinie legt Stoffe fest, deren Verwendung eingeschränkt ist – sogenannte verbotene Stoffe. Diese verbotenen Stoffe waren bereits in der ursprünglichen Richtlinie 2002/95/EG sowie in der überarbeiteten Richtlinie 2011/65/EU mit sechs Stoffen (Gruppen) definiert. Am 4. Juni 2015 wurde jedoch die Richtlinie (EU) 2015/863 im Amtsblatt veröffentlicht, durch die vier weitere Stoffe ergänzt wurden. Diese vier neuen Stoffe gehören alle zur Gruppe der Phthalate. Damit umfasst die Liste der verbotenen Stoffe nun insgesamt zehn Stoffe (Gruppen). Die Richtlinie (EU) 2015/863 ersetzt den Anhang II der 2011/65/EU und legt für die zehn Stoffe die maximal zulässigen Konzentrationen fest.
RoHS1-verbotene Stoffe
- Blei: 0.1 Gew.% (1.000 ppm)
- Quecksilber: 0.1 Gew.% (1.000 ppm)
- Hexavalentes Chrom: 0.1 Gew.% (1.000 ppm)
- PBB (Polybromierte Biphenyle): 0.1 Gew.% (1.000 ppm)
- PBDE (Polybromierte Diphenylether): 0.1 Gew.% (1.000 ppm)
- Kadmium: 0.01 Gew.% (100 ppm)
In RoHS2 zu RoHS1 hinzugefügte verbotene Stoffe
- DEHP (Di-2-ethylhexylphthalat): 0.1 Gew.% (1.000 ppm)
- BBP (Butylbenzylphthalat): 0.1 Gew.% (1.000 ppm)
- DBP (Di-n-butylphthalat): 0.1 Gew.% (1.000 ppm)
- DIBP (Diisobutylphthalat): 0.1 Gew.% (1.000 ppm)
Zielprodukte (Produktgruppen) und Kategorien
Die betroffenen Produkte ähneln denen unter RoHS1 und betreffen elektrische und elektronische Geräte, die bei Spannungen bis zu 1.000V Wechselstrom (AC) bzw. 1.500V Gleichstrom (DC) betrieben werden. Allerdings wurde eine Bedingung hinzugefügt: Geräte müssen abhängig vom elektrischen Strom oder elektromagnetischen Feldern funktionieren oder diese erzeugen, leiten oder messen.
Während RoHS1 sich auf zehn Kategorien beschränkte, wurde unter RoHS2 als 11. Kategorie „sonstige elektrische und elektronische Geräte“ hinzugefügt. Außerdem wurden die unter RoHS1 ausgenommenen Kategorien 8 und 9 mit konkreten Anwendungsdaten versehen, sodass nun alle 11 Kategorien einbezogen sind.
- Großgeräte für den Haushalt
- Kleingeräte für den Haushalt
- Informations- und Telekommunikationstechnik (IT)
- Unterhaltungselektronik
- Beleuchtungseinrichtungen
- Elektrische und elektronische Werkzeuge (ausgenommen stationäre Großmaschinen)
- Spielzeug, Freizeit- und Sportgeräte
- Medizinische Geräte
- Überwachungs- und Kontrollinstrumente
- Automaten
- Sonstige elektrische und elektronische Geräte, die nicht in die obigen Kategorien fallen
Startzeitpunkt der Regelungen
Der Beginn der Regulierung aller zehn Stoffe, einschließlich der vier neu hinzugefügten, ist je nach Kategorie festgelegt.
- Kategorien 1–7, 11: ab dem 22. Juli 2019
- Kategorien 8, 9: ab dem 22. Juli 2021
Umsetzung bei unseren AC-Adaptern
Unser Unternehmen traf Vorbereitungen zur Umsetzung bis Ende 2015 und begann ab etwa August 2016 sukzessive, seine Zulieferer schriftlich über die RoHS2-Richtlinie zu informieren und deren Einhaltung zu fordern. Seit dem 1. Januar 2017 kaufen wir nur noch Bauteile, die der RoHS2-Richtlinie (2015/863/EU) entsprechen. Auch für neue Lieferanten ist die Konformität mit RoHS2 eine Voraussetzung für die Zusammenarbeit.
Unsere ISO-Dokumentation „RoHS-Produktmanagementrichtlinie“ wurde entsprechend überarbeitet und wird seit dem 25. Dezember 2015 als Grundlage für Werksaudits verwendet.
Auch SGS-Berichte beinhalten seit dem 1. Januar 2017 zusätzlich zu den sechs Stoffen aus RoHS1 die vier neu regulierten Stoffe, sodass alle zehn Stoffe gemäß RoHS2-Richtlinie verwaltet und eingehalten werden.