Designhinweise für die Entwicklung von USB-PD-kompatiblen Geräten
USB Power Delivery (USB PD) ist ein Standard, der die Stromversorgung mit hoher Leistung ermöglicht und weit verbreitet bei Geräten eingesetzt wird, die Schnellladen oder eine hohe Energiezufuhr benötigen. Ab 2024 werden durch die verpflichtende Einführung von USB-C in Europa sowie durch die Weiterentwicklung der Unterstützung von USB PD 3.1 (EPR) die Anforderungen an das Design weiter verschärft. In diesem Artikel werden die neuesten Punkte erläutert, die bei der Entwicklung von USB-PD-Geräten zu beachten sind.

1. Verständnis der USB PD-Spezifikation und -Protokolle
USB PD wird von USB-IF definiert und die Funktionen werden mit jeder Version erweitert. Besonders wichtig ist das Verständnis der folgenden Punkte.
Maximale Spannung und Stromstärke
Mit USB PD 3.1 (EPR) wird eine Unterstützung von bis zu 240W (48V, 5A) ermöglicht.
| Kategorie | Typische Spannung | Maximale Leistung | Anmerkung |
| SPR (Standard Power Range) | 5V / 9V / 15V / 20V | Maximal 100W | Notebooks & Peripheriegeräte |
| EPR | 28V / 36V / 48V | Maximal 240W | Hochleistung, Industrie- & Pro-Equipment |
AVS (Adjustable Voltage Supply) / PPS
Durch kontinuierlich einstellbare Spannungsversorgung wird effizienteres Laden und geringere Wärmeentwicklung ermöglicht. Besonders bei Geräten mit eingebauten Akkus ist dies unerlässlich.
Protokoll-Handshake
Eine zuverlässige Implementierung der PD-Kommunikation ist erforderlich. Auch die korrekte Handhabung der EPR-Negotiation (EPR_Mode, KeepAlive, Exit usw.) muss berücksichtigt werden.
2. Energiemanagement und thermisches Design
Um Wärmeentwicklung und Effizienzverluste bei hoher Leistung zu minimieren, ist eine optimale Energieplanung entscheidend.
- Auswahl von Stromversorgungs-ICs: Verwendung von hocheffizienten DC-DC-Wandlern und PD-Controller-ICs. GaN-Bauteile (Galliumnitrid) setzen sich zunehmend durch. Wärmemanagement: Neben Kühlkörpern und Thermopads ist ein gutes thermisches Design der Leiterplatte wichtig.
- Optimierung von Kondensatoren: MLCC für Hochfrequenz-Ripple, leitfähige Polymer-Kondensatoren zur Reduzierung von Spannungsschwankungen und Spulenrauschen.
- Strombegrenzungsschaltung: Schutz vor Überstrom stellt Sicherheit bei Anomalien sicher.
3. Implementierung der PD-Kommunikation
USB PD nutzt die CC (Configuration Channel)-Leitungen für die Kommunikation. Zur Gewährleistung von Zuverlässigkeit sollten folgende Punkte beachtet werden.
- Auswahl des PD-Controllers: Je nach Anwendung eigenständiger oder MCU-integrierter Typ.
- Entwicklung geeigneter Firmware: Softwareimplementierung entsprechend den aktuellen Spezifikationen (PD 3.1/EPR).
- Sicherstellung der Signalqualität: Optimierte CC-Leitungsführung, Rauschunterdrückung sowie Berücksichtigung der Anforderungen an EPR-Signale.
4. Auswahl der Steckverbinder
Auswahl der SteckverbinderMit zunehmender Leistungsaufnahme steigen auch die Anforderungen an USB Type-C-Steckverbinder und Kabel.
- Hochstromfähige Steckverbinder: Auswahl hochwertiger Type-C-Stecker mit 48V/5A-Unterstützung.
- Überprüfung der Haltbarkeit: Mechanische Zuverlässigkeit bei häufiger Verbindung und Trennung.
- Unterstützung für E-Marker-Kabel: Für Stromversorgung mit 5A (max. 240W-Klasse) ist die korrekte Erkennung von E-Marker-Kabeln erforderlich.
5. Sicherheit und Einhaltung von Sicherheitsnormen
Für die Zuverlässigkeit von USB PD-Geräten sind robuste Schutzschaltungen und ein normkonformes Design unerlässlich.
- Überstrom- und Überspannungsschutz: Abschaltung durch FETs oder Sicherungen bei Anomalien.
- Temperaturüberwachung: Wärmesteuerung durch Thermistoren oder Temperatursensoren.
- Surge- und Softstart-Funktionen: Schutz vor Spannungsspitzen und Anschlussbeschädigungen im Zusammenhang mit EPR-Spannungen.
- Kommunikationsprotokoll: Das integrierte Kommunikationsprotokoll und Steuerfunktionen ermöglichen dem Ladegerät, nach Kommunikation mit dem Gerät die Ladeleistung zu steuern.
- Stromversorgungsstandards: Design basiert auf strengen Spezifikationen hinsichtlich Geräteanforderungen, Umgebungstemperatur und maximaler Leistung bei Langzeitbetrieb.
6. Kompatibilität mit Netzteilen und Maßnahmen für Entwickler
Die Kompatibilität mit dem Netzteil beeinflusst die Stabilität und Zuverlässigkeit des Geräts erheblich.
- Unterstützung mehrerer Profile: Neben 5V/9V/15V/20V müssen bei EPR auch 28V/36V/48V berücksichtigt werden.
- PPS/AVS-Kompatibilität: Fein abgestimmte Spannungsregelung reduziert Wärme und ermöglicht effizientes Laden.
- Fallback-Funktion: Bei PD-Kommunikationsfehlern Umschaltung auf USB 2.0/BC-Modus oder PD3.0, 2.0-Modus.
- Praxistests: Kompatibilität durch Tests mit verschiedenen handelsüblichen PD-Adaptern überprüfen.
- E-Marker-Erkennung: Erfordert eine Konstruktion, die notwendige Kabel korrekt erkennt und übermäßige Leistungsanforderungen vermeidet.
7. Hinweise zur Auswahl empfohlener Netzadapter
Beim Angeben eines empfohlenen Adapters für das Produkt sollten folgende Punkte überprüft werden.
- Übereinstimmung der Stromversorgungsprofile: Unterstützt der Adapter die vom Gerät benötigte Spannung und Stromstärke?
- PPS/AVS-Unterstützung: Muss beim Adapter vorhanden sein, wenn vom Gerät benötigt.
- Markterfahrung: Auswahl eines Adapters mit nachgewiesener Kompatibilität.
- Schutzfunktionen: Auswahl hochwertiger Adapter mit Überspannungs-, Überstrom- und Kurzschlussschutz.
8. Zusammenfassung
Beim Design USB PD-kompatibler Geräte ist die Einhaltung aktueller Spezifikationen (PD 3.1/EPR und AVS), die Verwendung von GaN-Bauteilen und geeigneten Kondensatoren, Unterstützung von E-Marker-Kabeln sowie die Einhaltung europäischer Vorschriften unerlässlich. Durch ein derart sorgfältiges Design lassen sich stabile Funktion und hohe Kompatibilität erreichen, was zur Kundenzufriedenheit und zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit beiträgt.
Für die Bereitstellung hochwertiger USB PD-Produkte sollte ein Design verfolgt werden, das aktuellen Normen und Tests unter realen Bedingungen berücksichtigt. Neben Normenkonformität und technischer Kompetenz ist dabei auch eine strenge Validierung unter realen Bedingungen erforderlich.